Caroline und Felinaterra

Veröffentlicht auf von Bright

Caroline und Felinaterra

 

Während Bright und Streifchen wissen – ihr Mensch lebt geheime Leben – außerhalb ihrer Kontrolle – ein Wissen – welches sie quält und ein Geheimnis – welches sie zu lüften wünschen – hat nun Caroline andere Sorgen.

 

Nun älter werdend – spürt sie sämtliche Knochen – das Aufstehen wird schwerer – die Anziehungskraft ihrer warmen Schlafplätze größer – ihre Ohren nicht mehr so scharf wie noch Jahre zuvor. Ihr Appetit – das merkt sie gleichfalls – ist auch nicht mehr das – was er mal war. An manchen Tagen frisst sie mehr – an anderen weniger – es kommt heute sehr stark darauf an – ob sie das Futter mag oder nicht. Mäkelig nennt Fauchen das – mit einem Unterton an Sorge – es könnte ja – erklärt sie Caroline ihre Befürchtungen – mehr als das Alter dahinter stecken. Sie – die absolute Freigängerin in jungen Jahren – drehte heute nur eine kleine Runde in ihrem Garten – Schnee – nein – entscheidet sie – ist für ihre alten Knochen nicht das Richtige. Mäuse können Mäuse bleiben – und auch die Vögel konnten sich heute ohne Sorgen um Leib und Seele auf dem Boden tummeln – das Vogelfutter fressen – welches aus dem Futterhaus in den Schnee fiel. Tauwetter hatte eingesetzt – eine Schale auf der Terrasse voller Tauwasser. Ein kurzes Riechen – und so beschied Caroline – das kann Katze auf keinen Fall trinken. So kehrt sie denn ins Haus zurück – ihre Glieder schmerzen ein wenig – ihr Gang daher ein wenig steif. An ihrem Frauchen vorbei schreitend nimmt sie erneut ihren sorgenvollen Blick wahr – die Steifheit ihres Ganges bemerkend. Im Haus selbst übt ihr warmer Schlafplatz wieder diese enorme Anziehungskraft auf sie aus – Spielaufforderungen ihres Frauchens ignorierend – lässt sie sich fallen – rollt sich zusammen und genießt die Wärme.

 

Nein – Caroline schließt die Augen – das Alter sorgt sie nicht - sie ist ein Kind der Natur – und wenn sie es nicht bewusst weiß – sie spürt es – älter werden gehört einfach dazu – dies ist der Weg der Natur. Vielmehr bedrückt es sie – die Sorgen ihrer Menschen zu spüren. Stellen diese – das spürt sie – je älter und gebrechlicher sie wird – die mit dem Alter einhergehenden Wehwehchen und Gebrechen an manchen Tagen stark in den Vordergrund – lassen zu – dass dies zu einer Sorge wird – die die Freude der gemeinsamen Zeit überschattet – und dies darf auf keinen Fall passieren – da ist sie sich ganz sicher. Vielleicht – so überlegt sie weiter – ihren Kopf in den warmen Schlafplatz drückend – die Aufmerksamkeit ihres Frauchens genießend – liegt es daran - dass sie Geschöpfe der Technik und Medizin sind – haben sich etwas vom Pfad der Natur entfernt – Alter und Krankheit – dann der Tod – sind Nebenschauplätze ihres Lebens geworden – nicht mehr ein Teil davon – wie es bei den Geschöpfen der Natur der Fall ist. Wir – denkt Caroline – die Augen wohlig zukneifend – sich etwas streckend – leben im heute und jetzt – das morgen interessiert uns nicht. Da sind wir – sie schnauft kurz – selbst Gedanken – das merkt sie – strengen sie nun an – doch ganz anders als die Menschen.

 

Es wird dunkel – der Mond wirft sein silbriges Licht auf den Schnee – die kalte froststarre Welt außerhalb dieser warmen Insel der Geborgenheit erstrahlt in einem silbrigen Licht. Ein Mondstrahl kitzelt Caroline – fordert sie auf – ihre Augen zu öffnen. Der Aufforderung folgend – diese einen Spalt breit öffnend – schaut sie in den Garten. Dort! Caroline zwinkert – eine Illusion? Nein – es bleibt – ein Funkeln im Schnee – im hintersten Eck des schneebedeckten Gartens – unter den Gerippen der blattlosen Bäumen – beladen mit der weißen Last des Schnees – sich dem Boden zuneigend – im Schatten – sieht sie es – gerade so – ein Funkeln – von tausenden Sternen. Ächzend steht sie auf – den besorgten Blick ihres Frauchens auf sich spürend – sich fragend – ob sie Schmerzen hat. Caroline reckt sich etwas – gähnt ausgiebig – wendet sich dann der Terrassentür zu – ihr Frauen stumm auffordernd – mach mir bitte die Tür auf – ich möchte raus. Caroline – die Stimme ihres Frauchens sanft – besorgt – es ist kalt draußen – es ist spät – willst Du nicht besser morgen raus – wenn es nicht ganz so kalt ist. Carolines Blick bleibt wie zu einer Antwort erhoben – an der Tür haften. Eine Antwort – welche ihr Frauchen versteht – öffnet diese – auch wenn es ihr nicht zusagt - das weiß Caroline – die Tür – ein Schwall kalter Luft erreicht die Wärme des Zimmers  – ein Seufzen ihres Frauchens hinter sich lassend  – in den Schnee tretend – Pfotenabdrücke hinterlassend – schreitet sie hoheitsvoll zum Ende des Gartens – dem Funkeln entgegen.

 

Es strahlt – es funkelt – ein Regen aus Licht – mitten in der mondhellen Nacht – Caroline steht dort – verzaubert –  silbriges Mondlicht übergießt ihr Gesicht - starrt die Sterne an – welche über dem Schnee tanzen. Der Sternenreigen – getanzt zu einer lautlosen Melodie des Universums – verlangsamt sich – bildet – Caroline kann es nun genau sehen - eine junge Frau. Das Wirbeln der Sterne verblasst – das Mondlicht erhöht sein Strahlen – taucht die ganze Welt in ein magisches Licht – nun steht sie vor ihr – die Frau aus Sternen geboren – gekleidet in einen warmen Wollmantel – weich und flauschig – die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Den Mantel – so kommt es Caroline in den Sinn – hätte ich gerne – er sieht aus – als ob man darauf wunderbar schlafen könnte. Die Sternenfrau vor ihr lacht  – als ob ihr Carolines Gedanken nicht verborgen geblieben wären – was in etwa der Wahrheit entspricht. Sie – die aus dem Strahlen der Sterne geborene Frau ist die Natur – und so spürt sie instinktiv – was andere Geschöpfe der Natur denken – wünschen oder auch fürchten.

 

Wer bist Du? Caroline steht hier – mitten im Schnee – ihre Pfötchen werden kalt. Mein Name – die Stimme der Sternenfrau schwebt an ihr Ohr – ist unwichtig Caroline. Woher kennst Du meinen Namen? Wieder ein Lachen – rieselt wie Schneegestöber über die Lippen der Frau – Lippen so silbrig wie das sie umgebende Mondlicht – sich im Schnee widerspiegelnd. Ihre Antwort kryptisch – ich weiß es einfach. Nun verschwindet das Lächeln ihrem Gesicht – die Augen – Caroline sieht es nun – so nachtschwarz wie die dunkelste Nacht – ernst auf Caroline gerichtet. Du – wieder diese Stimme – wie ein leiser Wind – der die Schneekristalle in der kalten Winternacht tanzen lässt – hast Sorgen? Sorgen? Caroline überlegt. Nun – fährt sie fort – eine Pfote nach der anderen aus dem kalten Schnee hebend – irgendwie schon. Wie – die Stimme lächelt – irgendwie? Sorgen – Caroline denkt nach – schon – ABER – betont sie – nicht um mich – sondern um meine Menschen – machen sie sich – fährt sie nach einer kleinen Pause – in der sie wieder eine Pfote nach der nächsten aus dem kalten Schnee hebt – schüttelt – und angewidert wieder sinken lässt – doch arge Sorgen um mich. Caroline stockt in ihrer Erzählung – hockt sie doch nun auf dem warmen Mantel der Sternenfrau – ihre Pfoten nun vom kalten Schnee gerettet. Wie – Caroline ist verwirrt – hast Du das gemacht? Die Sternenfrau nun bekleidet nur in einem leichten Kleid – schwarz mit funkelnden Diamanten – das Schwarz ihrer Haare gleicht dem sternenlosen Universum – ihre Haut silbrig glänzend – als wäre sie mit Sternenstaub bedeckt – lacht ihr klirrendes Lachen – Eiskristalle – die aneinander stoßen. Trotzdem – Wärme schwingt diesem Lachen bei. Wunder Caroline – einfach ein Wunder.

 

Also – die Sternenfrau kommt zurück  auf das – was Caroline Sorgen bereitet – Deine Menschen sorgen sich um Dich? Caroline nickt – ja – ich werde alt. Das ist der Lauf der Natur. Ja – Caroline überlegt – ich weiß – meine Menschen auch – aber – sie sucht nach den richtigen Worten ihre Gefühle zu beschreiben – es ist irgendwie so dass ihre Sorgen um Dinge – die passieren – die nicht änderbar – natürlich sind – das Glück des letzten Lebensabschnittes überschatten – die Zeit nicht mehr sorgenfrei ist – unbelastet – wie früher – als ich jünger war. Die Sternenfrau lauscht stumm. Es ist irgendwie so – fährt Caroline nun fort – dass sie natürlich wissen – jedes Lebewesen wird alt – gebrechlich und stirbt – das ist der natürliche Lauf der Dinge. Bis zu diesem natürlichen Ende geht das Leben aber weiter – und das – diese Zeit - sollten sie genießen ohne diese mit Sorgen zu vergiften. Vielleicht – Caroline starrt in den Schnee – vergiften unerwünschte Gedanken um Krankheit – Alter – Schwäche – die Lebensfreude der Menschen – weil sie diese natürlichen Dinge aus ihrem Leben ausschlossen?

 

Wie kann ich Dir helfen? Helfen? Ja – die Sternenfrau schaut sanft auf Caroline herab – helfen – Deine Sorgen zu minimieren. Frauchen und Frauchen² sollen sich nicht um mich sorgen – die Zeit mit mir genießen – vorurteilfrei – ohne Angst – ohne Zögern – einfach das heute genießen – nicht an das morgen denken – nicht daran – wie ich mal war und was aus mir werden wird – in ein paar Jahren – Carolines Stimme klingt nun doch traurig – blickt sie die Sternenfrau vor ihr nun an. Unsere gemeinsame Zeit ist begrenzt – das ist die Natur der Dinge. Es wäre viel wichtiger – diese Zeit zu genießen – als in Sorgen um etwas  was man nicht ändern kann zu ertrinken. Das – die Sternenfrau lächelt wieder ihr frostkaltes Lächeln – ist die richtige Antwort.

 

Ihre Hand erhebend – nun den Stab den sie verborgen hielt schwenkend – findet sich Caroline von einer Sekunde auf die nächste in einer Welt voller Wunder wieder. Nun nicht mehr im Schnee hockend – geschützt von dem Wollmantel der Sternenfrau – fühlt sie nun weiches Gras unter ihren Pfoten. Anstatt kalten Sternenlichts umhüllt warmes Sonnenlicht ihren zerbrechlichen Körper – wärmt ihre starren Glieder. Ihre Augen – etwas trüb geworden im Alter – erkennt sie nun sich umschauend – sind scharf wie in ihren besten Jahren. Neben sich – tief im Boden – erlauschen ihre Ohren – nun wieder scharf wie in ihrer Jugend – die Mäuse – sich tiefer vergrabend. Bäume um sie herum – sich leise in der lauen Brise wiegend - eine Wiese voller Blumen. Schmetterlinge tummeln sich zu tausenden hier – umschwirren den duftenden Lavendel. Ein kleiner Bach perlt durch das Gras – ein paar Fischlein springen herum. Aus dem Wipfel eines Baumes hört sie einen Specht bei der Arbeit. Mannigfache Gerüche – auch die nach köstlichen Speisen – dringen an ihr Näschen.

 

Sich an die Sternenfrau wendend – nun aber eine Frau vorfindend – Haare strahlend wie die Sonne – Augen so blau wie der strahlende Himmel – Lippen zart wie Aprikosen – Wangen rosig wie Pfirsiche – das Kleid lindgrün mit gelben Blumen – vergisst Caroline die Frage – die sie zu stellen wünschte – die Frage nach dem wo – stattdessen kommen ihr die Worte – wer bist Du – über die Lippen. Du kennst mich – die Stimme nun so sanft wie der leichte Frühlingswind im frischen grün – habe ich Dir in Deiner Welt meinen Mantel geliehen. Caroline schaut unter sich – und ja – sie hockt auf etwas – nun aber kein Wollmantel – es – das sieht sie – ist ein seidenleichtes Cape aus Baumwolle – zart wie ein Gespinst – ein Meisterwerk. Ängstlich – ihre Krallen könnten es zerstören – verlässt sie es – nun die Frau vor ihr anstarrend – Du – fragt sie nun – bist die Sternenfrau? Ein Lachen verlässt den Mund der Frau – in Deiner Welt ja – da kannst Du mich nennen wie Du möchtest –  aber hier nennt man mich Felinafora. Und – fährt sie fort – bevor Du Deine Frage nach dem wo nochmals vergisst – wir sind in Felinaterra – ich heiße Dich auf das herzlichste willkommen hier.

 

Mit staunenden Augen schaut Caroline sich weiter um – nimmt immer mehr wahr – sieht nun – sie glaubt es kaum – andere Katzen hier herumtollen. Felinaterra – fragt sie – was ist das? Das – so die Antwort – ist euer geheimes Land – ein Land – so fährt Fellinafora fort –geboren aus der Magie der Katzen – belebt von dem Glanz der Sterne – aus der Tiefe gezogen von der Magie des Mondes. Dies hier ist eurer geheimes Land – euer geheimes Leben – wenn ihr hier her findet -  in dem ihr wieder leben könnt – alt oder krank  – aber ohne die Auswirkungen – oder fragt sie nun Caroline – fühlst Du Dich nicht viel besser? Unsere kleine Heldin geht kurz in sich – spürt ihren Gebrechen nach – ja – erklärt sie nun verwundert – ich fühle mich jung – nichts schmerzt – ich höre alles – sehe alles – aber – die Frage nun schmerzvoll gestellt – wie soll mir das bei meinen Sorgen helfen? Felinafora schaut ernst auf Caroline herab – darüber sprechen wir am Ende der Nacht – und – Carolines nächste Frage vorweg beantwortend – während es in der Welt der Menschen Nacht ist – ist hier Tag – während es dort Winter ist – herrscht hier immer Frühling und Sommer. Aber – Caroline nun altklug – was sollen wir nachtaktiven Geschöpfe mit einem geheimen Land in dem nur Tag ist? Wäre dieses Land wirklich aus unserer Magie geboren – es wäre hier immer Dämmerung und Nacht. Felinafora lacht – biegt sich geradezu – bringt die nächsten Worte nur schwer hervor – gutes Argument – aber – perfekt ist nichts im Universum. Immer noch lachend – lässt sie Caroline stehen – die ihr verdutzt nachblickt.

 

Nun allein gelassen schaut sich Caroline genauer um – hatte sie bisher schon den Eindruck eines Paradieses gewonnen – so verstärkt sich dieser noch. Die Luft – sie nimmt ein Näschen voll – riecht würzig – untermalt von köstlichem Futter – die Luft prickelnd – die Sonne warm auf ihr Fell scheinend. Als wäre das nicht genug – sie hatte es ja schon bemerkt – sie fühlt sich jung – gesund – kraftvoll. Probeweise macht sie ein paar Schritte – und – als ihr nichts schmerzt – rennt sie – rennt – wie sie es seit Jahren nicht mehr konnte – versucht Schmetterlinge zu fangen – nach den springenden Fischen zu greifen. Tollt nun – als ihr das Jagdglück versagt bleibt – wie ein Kitten über die grünen Hügel – Pusteblumen hinterher. Tritt sich Mulden in das hohe Gras – nur um festzustellen – schlafen – nein – das möchte sie noch nicht – dann beginnt das Toben von vorn – den Bienen hinterher – die Vögel belauernd –  in das hohe Gras springend – glaubend – man sähe eine Maus - an den Bäumen kratzend – all das – was eine junge Katze macht. Nun durstig geworden – kehrt sie zum Bachlauf zurück – nimmt einen Schluck des klaren Wassers. So etwas Köstliches – meint sie – hat sie noch nie getrunken. Sie schmeckt förmlich – wie klar es ist – wie rein – wie frisch. Das Wasser rinnt ihre Kehle herab – dann – sie bleibt stocksteif stehen – hat sie das Gefühl – es breitet sich aus – wie ein heilendes Feuer – ihr neue Energie schenkend – sich in jeder Zelle ihres Seins ablagernd. Vielleicht gerade weil ihr Durst gestillt ist – merkt sie nun – sie ist müde vom Herumtollen – und vor allem hungrig – merkt sie doch – wie ihr Magen knurrt. So viel Spaß und Freude es ihr auch gemacht hatte – über die Hügel zu tollen – den Mäusen aufzulauern – den Schmetterlingen nach zu jagen – nun scheint es ihr wichtiger zu sein – ihren Magen zu füllen. Wie lange sie nun schon hier ist – das fragt sie sich kurz – sie hat – das muss sie feststellen – jegliches Zeitgefühl verloren. Es kann sein – sie tollte nur Minuten herum – so überlegt sie – das passte besser zu ihrem Alter – aber – so gehen ihre Überlegungen weiter – für ein paar Minuten Herumtollen wäre ihr Hunger viel zu groß. Frisst sie doch in ihrer Welt fast gar nichts mehr – nichts schmeckt mehr so richtig.

 

Als ob diese geheime Welt – nur für Katzen gedacht – ihre Gedanken lesen könnte – ihre Bedürfnisse spüren – streift ein Geruch ihr Näschen – welches sie in die Luft erhebt – Futter. Diesem Geruch folgend – die Hügel hinauf und wieder hinab – Täler durch querend – an Bächen vorbei – Schmetterlinge ignorierend – Bienen summend – kommt sie zu einem großen Platz – einer Lichtung mitten in einem Wald. Sie bleibt ein wenig unschlüssig am Rande stehen – verdeckt durch den Schatten der Bäume – beobachtet – kennt sie sich hier doch nicht aus. Was sie sieht – raubt ihr schierlings den Atem. Eine große Hütte – davor Katzen über Katzen – eine Tafel – bedeckt mit all den Sachen – die sie mag. Katzen machen sich über diese Köstlichkeiten her – werden nicht verscheucht – laufen sie über den Tisch – laben sich an den Köstlichkeiten. Katzen die dort hocken – friedlich – kein Katergeschrei durchdringt die friedliche Stille dieser magischen Welt. Sie zwinkert – traut ihren Augen nicht – doch – auch beim zweiten Blick – es hat sich nichts verändert.

 

Sich nun vorsichtig nähernd – Katze weiß ja nie wie das läuft – sind andere Katzen vor Ort –  schaut die Szenerie auch friedlich aus - hört sie – immer noch vom Dickicht verdeckt – deutlich eine Stimme – plärrend – knarzend – mit ein paar Schmatzern unterbrochen – ich weiß es – knarrt die Stimme – ganz genau – auch wenn ich etwas anderes sah als Du – die Frau lässt es sich mit allen Köstlichkeiten der Welt gut gehen – schließt sie sich im Schlafzimmer ein. Du – die zweite Stimme glockenhell – etwas unleidlich im Unterton – spinnst komplett – Frauchen – fährt die Stimme fort – spielt – OHNE mich. Vorsichtig lugt Caroline am Busch vorbei – sieht drei Katzen – gut – sie korrigiert sich – zwei Kater und eine Katze – vor sich. Der eine Kater still – weiß mit schwarzem Schwanz – glücklich vor sich hinkauend – der zweite Kater gestreift – und so gewinnt sie die Erkenntnis – über seine Tischmanieren müsste man sich unterhalten – versucht er doch gerade einen Brocken Fleisch in sein Maul zu verfrachten – was aus ihr unbekannten Gründen nicht so funktionieren möchte – wie er es sich vorstellt – zieht er den Brocken – zart gekaut – immer wieder raus – und schlingt ihn wieder halb runter. Sein Gesicht – wie auch sein übriger Körper weiß mit getigert – ein Ohr zerrissen – das andere verkrüppelt – erzählt es von einem anderen Leben – als dem eines behüteten Katers. Die Katze – nun – erkennt Caroline – sieht mehr nach schimmelfarben aus – als nach einer richtigen Fellfärbung.

 

Der Gestreifte – hat er es endlich geschafft – seinen Fleischbrocken in den Magen zu befördern – greift sich nun ein Stück Fleisch – welches sich der weiße Kater schön zurecht gelegt hat – befördert dieses nun in sein Maul – auf dass die ganze Prozedur mit vorkauen – herausziehen – nachkauen – herausziehen von statten gehen kann – während der weiße Kater nun kläglich seine Beschwerde – das war meines – haben will – vorbringt. Seymour – der Gestreifte plärrt wieder – schmatz dabei – hättest eben besser aufpassen müssen. Haben will – der weiße nun wieder.

 

Also Streifentier – die schimmelfarbene – Du erklärst mir nun nicht ernsthaft – Du habest gesehen wie Frauchen auf dem Bett hockte und sich vollfraß? Der Gestreifte schluckt – würgt den ganzen Fleischbrocken runter – doch – doch – seine Stimme immer noch knarzig untermalt vom Würgen – das Fleischstück in den Magen zu befördern – das habe ich – Du – nun stupst er die schimmelfarbene an – Fehlfarbe in Katzengestalt giftet er nun – willst mir weiß machen – die Frau wäre an Spielen interessiert?

 

Caroline hockt da – starrt die drei Artgenossen an – einerseits kann sie mit der ihr doch etwas abwegig erscheinenden Konversation absolut nichts anfangen – was aber bei den gefallenen Namen nicht der Fall ist – kommen ihr diese doch bekannt vor. Sie strapaziert nun ihr Gedächtnis – woher – grübelt sie – kenne ich diese Namen – dass sie den Katzen noch nie begegnet ist – da ist sie sich ganz sicher. Ein Geistesblitz – ihr Frauchen – hatte sie doch zu Hause mal die Namen dieser drei fallen lassen. Tauchten ihre Namen doch in Geschichten auf – die ihr Frauchen in einem Menschending namens Forum gelesen – und später unter Lachen Frauchen² erzählt hatte. Caroline ruft sich die Geschichten in Erinnerung – nein – dass die drei besonders aggressiv wären – das hatte Frauchen nicht erwähnt.

 

Ins Sonnenlicht tretend nähert sie sich – auch wenn sie nichts Negatives von Frauchen über die drei hörte – diesen vorsichtig. Seymour – so glaubt sie sich erinnern zu können – heißt der weiße große Kater – sieht sie zuerst – seine blauen Augen in dem weißen Gesicht freundlich auf sie gerichtet. Hast Du – fragt er – Leckerlies? Leckerlies? Caroline ist verdutzt. Ja – Seymour strahlt sie an  - will – erklärt er ihr ernsthaft – ein Leckerlie haben.

 

Nimm ihn – die glockenhelle Stimme – nicht ernst. Er hat – nun die plärrende vom gestreiften – was die Intelligenz betrifft gerade die Grundausstattung erhalten. Seymour wiederum blinzelt sie immer noch freundlich an – hast Du – fragt er sie wieder – ein Leckerlie?

 

Caroline nähert sich weiter – nun etwas mutiger werdend – haben die drei sie bisher nicht angegriffen. Euch – erklärt sie – kenne ich. Wie – der Gestreifte – Du kennst uns? Das – die glockenhelle Stimme – kann nicht sein – denn – fährt es fort – wir kennen Dich nicht. Und – wieder die knarzige – sollte es nicht so sein – dass kennen ein zweischneidiges Schwert ist? Das – die glockenhelle der schimmelfarbenen – bedeutet ………….. Caroline sie nun unterbrechend – ich weiß was das bedeutet. Ah? Die schimmelfarbene natürlich. Ist sie – Caroline gewinnt diesen Eindruck – etwas vorlaut. Bevor ich euch sage – ein Knurren ihres Magens unterbricht sie undamenhaft – von wo ich euch kenne -  sagt ihr mir erst einmal wo sind wir? Wo gibt es Futter?

 

Die blauen Augen im weißen Gesicht werden trauriger – Du hast – stellt er fest – der weiße Riese – kein Leckerlie? Schnellmerker – die glockenhelle Stimme wieder.

 

Wir sind – der gestreifte – sein Name – so erinnert sich Caroline – ist Streuner Streifchen Leroy – oder einfach nur Streifchen – in Felinaterra – Futter – so fährt er weiter fort – gibt es dort vor der Hütte auf dem Tisch – oder auch in der Hütte in sämtlichen Räumen. Du kannst – die glockenhelle Stimme muss sich nun einmischen – aussuchen was Du willst – fressen was Du willst – soviel Du willst. Seymour – nun Futter hörend – hast Du – fragend – ein Leckerlie für mich?

 

Ihn einfach ignorierend – nähert sich Streifchen Caroline – woher – knattert er nun – kennst Du mich? Nicht nur Dich – Caroline unterdrückt ein Lächeln – euch. Wie euch? Na euch drei natürlich. Ok – der Gestreifte gibt nach – ich weiß zwar nicht warum man die Fehlkonstruktion und die Hohlbirne kennen muss – nun dann nochmals – woher kennst Du uns? Frauchen hat mir – bzw. Frauchen² von euch erzählt. Sie sagt – in einem Forum stünden viele Geschichten über euch – nun unterbrochen vom Gestreiften – hat sie es doch wahr gemacht. Was? Die Stimme des Gestreiften ungnädig – ein Buch über mich geschrieben. Das – so brüllt er nun – sollte sie doch nicht. Verdreht sie – knurrt er – doch einfach die Wahrheit. Sich etwas beruhigend – merkt er doch – Caroline weicht etwas zurück – was hat sie denn so erzählt – meine Frau?

 

Nun ja – Caroline etwas unschlüssig ob sie alles erzählen soll – Du – sie nickt dem Gestreiften zu – bist das Ekelhafttier – weil Du u. a. auch die Reste aus dem Sieb in der Spülmaschine frisst. Warum – der Gestreifte wieder – soll das ekelhaft sein? Das ist fressbar – und – so zementiert er seine Überzeugung – was fressbar ist – ist nie ekelhaft. Dann – Caroline erinnert sich an eine zweite Geschichte – weil Du das Erbrochene der zwei anderen zu Dir nimmst – und glaube mir – sie schüttelt sich vor Ekel bei diesem Gedanken – das ist nicht fressbar.  Wenn Du meinst! Der Gestreifte mauert. Und Du – Caroline zeigt auf die schimmelfarbene Katze – heißt Bright – oder auch Missus und der weiße dort – das ist Seymour.

 

Gut – gut – der Gestreifte wieder – wissen wir nun – Du weißt wer wir sind – nun aber – wer – er richtet seine Pfote auf sie – bist Du? Caroline – als ob das alles sagte. Nun gut Caroline – Bright mit ihren Stimmchen – dann führen wir Dich mal herum – zeigen Dir die Wunder von Felinaterra – der geheimen Welt nur für Katzen gedacht. Sich der Hütte zuwendend – schreitet sie voraus – leichtfüßig – schnell. Seymour tollt hinterher – versucht aus einem Pulk von Schmetterlingen einen zu fangen – rein statistisch  – so überlegt Carolina – hätte er einen fangen müssen – aber der weiße Riese geht leer aus. Ihm – dem weißen Riesen – scheint dies nichts auszumachen – startet er doch gleich einen zweiten Versuch mit dem gleichen Ergebnis. Das Streifentier – so sieht sie – als sie über die Schulter zurückblickt – folgt ihnen – mürrisch ausschauend. Ihre Gruppe erreicht die Tafel – trifft dort einen großen stattlichen roten Kater – dies ist – Bright stellt sie vor – Sylvester. Sylvester – so erklärt Bright weiter – lebte eine Zeitlang im Nachbarhaus bis seine Menschen weg zogen. Aber hier – hier treffen wir uns trotzdem – und – so Bright – war er in der Menschenwelt nicht freundlich zu uns – verprügelte er uns doch zu gerne – und vor allem das Streifentier durfte wegen ihm häufig genug in die Tierklinik – ist er hier der netteste Kerl den Katze sich vorstellen kann – nicht wahr – Bright knufft ihn in die Seite. Der Kater vor ihr schaut etwas verwegen aus – eine Kerbe im Ohr zeugt von den ihr beschriebenen Kämpfen.

 

Ihr ist es letztendlich egal – ihr Blick fällt auf die Köstlichkeiten auf der Tafel. Ihrem knurrenden Magen folgend macht sie sich über das Essen her. Hier ein Bissen – dort ein Happen. Je voller ihr Magen wird – desto weniger knurrt er. Seymour und Streifchen – sie hat nun wieder Zeit sich um ihre Umgebung zu kümmern – schaffen es – sich trotz übervoller Tafel um die besten – oder das was sie als beste Stücke erkennen – zu streiten. Das klagvolle Haben will des weißen Riesen übertönt häufig genug das Schmatzen der anderen Katzen. Komm – sie wird in die Seite gestupst – spielen wir. Bright voller Energie. Sie hätte es eigentlich nicht gedacht – ist sie doch  alt – aber – nun mit vollem Magen – gestärkt – sie verspürt einen Drang – einfach wieder über die Hügel zu jagen – wieder den Mäusen aufzulauern – oder in den Pulk aus Schmetterlingen zu springen. So folgt sie übermütig – hopsend – einer energiegeladenen Bright – die nicht weiß – wohin mit dieser.  

 

So toben sie denn herum – tollen übereinander hinweg – werden von den Katern gejagt – hetzten Bäume rauf und runter – spurten durch die Bäche in der Hoffnung einen der Fische in die Pfoten zu bekommen – wälzen sich in frischer Katzenminze – oder Baldrian – je nachdem was gewünscht wird. Ihre Energie – Caroline wundert sich nicht mehr – schwindet nicht – im Gegenteil – sie fühlt sich immer besser. Hin und wieder legen sie sich in das hohe Gras – genießen die Sonne – beobachten die Vögel am Himmel – bevor sie mit dem Herumtollen auf ein Neues beginnen. Sich Bright, Streifchen, Seymour und Sylvester anschließend – lernt sie weitere Katzen kennen – einige Namen sind ihr bekannt – auch die kommen – sie erinnert sich – in den Geschichten des Forums vor – andere sind ihr absolut unbekannt.

 

Dann – sie hockt gerade vor einem Mauseloch und wartet auf deren Bewohner – holt sie ihr schlechtes Gewissen ein – denkt sich nach – wie lange bin ich schon hier? Frauchen und Frauchen² vermissen mich doch sicherlich – machen sie sich doch schon so große Sorgen um mich. Sie hockt sich nun hin – lässt das Mauseloch aus den Augen – nun eine hopsende Bright vor sich – komm spiel mit mir – rufend. Bright – erklärt Caroline – ich kann nicht – ich muss nach Hause – weißt Du wie ich da hin komme? Die überschäumende Katze vor ihr versucht sich zu beruhigen – das – sie hopst nun wieder – reicht eigentlich – wenn Du – aus dem Hopsen wird ein Flummi – zurück willst – kommst Du auch zurück. Der Flummi rast den Hügel hinab – den Rest der Katzenschar mit sich reißend – wir – hört Caroline sie noch – sehen uns – oder?

 

Ein zarter Wind fährt durch ihr Fell – Felinafora steht nun vor ihr. Du willst nach Hause? Ja – und kannst Du mir sagen – wie lange ich fort war? Das kommt auf den Blickwinkel der Betrachtung an. In der der Menschen sind nur ein paar Minuten vergangen – hier aber warst Du Tage lang unterwegs. Felinafora lächelt Caroline an – fühlst Du Dich gut? Sehr gut sogar – aber – Caroline erinnert sich nun an das was sie herbrachte – was soll mir das ganze bei meinen Sorgen helfen? Felinafora nimmt auf dem weichen Moos des Waldbodens Platz – richtet das seidige Cape um sich – Du wirst – sie schaut die Katze vor ihr an – es merken. Felinaterra ist ein magischer Ort – geboren durch die Magie der Sterne – gezeugt vom Mondschein – gestärkt vom Sternenlicht. Mond – Sterne – Sonne – all das hat magische Kräfte – daran musst Du immer denken. Du hast hier neue Kraft getankt – Energie gewonnen – auf diese kannst Du zurückgreifen – kehrst Du in die Welt der Menschen zurück. Ich denke – Felinafora macht sich zum Aufstehen bereit – das war es doch was Du Dir wünschtest – Deine Menschen sollten nicht ständig Angst um Dich haben – nun die Katze streichelnd – glaubst Du nicht – erscheinst Du jünger – gesünder – mit mehr Energie – wird das Deine Menschen beruhigen? Während Caroline noch überlegt – schwirrt die Luft um sie herum – ein Wimpernschlag weiter – sieht sie sich im Schnee stehen – halt schreiend – wie dazu setzend – kann ich wieder nach Felinaterra? Durch das Glitzern der tausend Sterne im Schnee erschallt die leise Antwort – geflüstert – siehst Du die Sterne im Schnee – ist das Portal geöffnet – wünsch Dir einfach – eintretend – hier zu sein. Die Stimme wird leiser – verweht wie der Schnee im Wind – wir sehen uns bestimmt – hier in der geheimen Welt der Katzen.

 

Ihre Pfoten wieder nach einander hebend – sie weiß es nun wieder – Pfoten sind nicht für Schnee gemacht – wendet sie sich ihrem Zuhause zu – und – als sie die ersten Schritte läuft – merkt sie – die Energie aus Felinaterra – die Essenz der Magie - hat sie nicht verlassen – ihre Gelenke schmerzen weniger – eine neue Magie legt einen Mantel um sie - sie fühlt sich weniger steif an – und – so weiß sie nun – ihr Wunsch wurde erfüllt – ihre Menschen werden – eine Veränderung – eine Verbesserung ihres Allgemeinbefindens bemerken – nicht richtig wissend – woran sie das festmachen sollen  und sich dadurch weniger Sorgen machen – wissen sie doch – ihre Katze ist alt – nun aber bemerkend – es geht ihr trotzdem gut. Diese Sorgenlast wird etwas gemindert – vergiftet nicht die restliche Zeit die sie gemeinsam haben. Das ist ihr Geschenk an ihre Menschen. Kurz vor der Tür macht sie noch Halt – trinkt etwas Tauwasser aus der Schale – silbrig scheinend im Mondlicht. An der Tür angekommen – ihr Frauchen erwartet sie schon – schreitet sie über die Türschwelle – mit einem leichten Abglanz ihrer ehemaligen Eleganz - marschiert an ihren Napf – Hunger fühlend – obwohl sie – sie wundert sich – eigentlich keinen Hunger haben dürfte – hat sie sich ihren Magen in Felinaterra doch ordentlich vollgeschlagen. Sich über das Futter hermachend – bemerkt sie den Blick ihres Frauchens – glücklich – frisst sie – die sonst so mäkelig ist – doch endlich voller Appetit.

 

Nun weiß sie sicher – was Felinaterra ihr geschenkt hat – nicht die Jugend – die sie sich dort aufhaltend gespürt hat – spielen könnend wie ein junges Kitten – nein – es ist Quantum mehr Energie – etwas mehr an Gesundheit – ein größere Funke an Lebensfreude – damit ihren Menschen die Sorge nehmend – sie bereit machend – den letzten Lebensabschnitt – so lange wie er auch dauern mag – genießen zu können – ohne in Sorgen zu ertrinken.

 

Ihr Frauchen aber steht da – schaut ihre Katze an – spürt die Veränderung – mehr als sie es sehen kann. Irgendwie – so überlegt sie – ist Caroline präsenter. Woran – das fragt sie sich – liegt es – am Mondschein? Am Glanz der Sterne? Hat die Nacht – das Funkeln der Sterne – das Licht des silbrigen Mondes das Tauwasser in der Schale magisch werden lassen? Ihrer Katze – dies nun trinkend – neue Energie geschenkt? Ihr sanft das Köpfchen streichelnd – welches der Anziehungskraft des Körbchens folgt – ihre Augen schwer werdend vor Müdigkeit - erzählt ihr Frauchen von der Magie des Mondes – von Tauwasser mit magischen Kräften – und Katzen – welche davon trinken – wieder an Jungend gewinnend – leise Worte geflüstert in Carolines Ohren.

 

Frauchens Blick geht nach draußen in die mondhelle Nacht – folgt den Pfotenabdrücken im Schnee – und – bevor der Mond hinter einer Wolke verschwindet – scheint es ihr so – als hörten diese abrupt auf. Sie schüttelt ihren Kopf – obwohl – denkt sie – wenn das Mondlicht das Wasser hat magisch werden lassen – dass Caroline dieses trinkt – obwohl sie dies bei Tage nicht mit ihrem süßen Hinterteil anschaut – warum sollten auch Pfotenabdrücke nicht einfach enden – vielleicht war sie in einer geheimen Welt – einer Welt nur für Katzen – lebt dort ein Leben – verborgen vor uns.

 

Nun ja – Frauchen seufzt – sich nicht bewusst werdend – wie nah sie der Wahrheit kam – sie ist froh – und glücklich – dass es ihrer Katze heute gut geht. Und – so entscheidet sie – das ist das was zählt.

 

Und Caroline? Sie schläft – geborgen in der Behaglichkeit ihres Zuhauses – wissend – dank der Magie dieses Ortes – dieser Nacht – werden sich ihre Menschen weniger Sorgen um sie machen – dadurch – da ist sie sich ganz sicher – können diese die ihr noch verbleibende Zeit mit ihr genießen. Und – so entscheidet auch sie – das ist was zählt.

 

Weiter in den Schlaf versinkend – träumt sie ihren Traum – rennt wie ein Kitten durch ein Land in dem immer Sommer ist – nie Winter – in dem sie gesund und jung ist. Träumt von Katzen – einem mürrischen gestreiften – einer vorlauten fehlfarbenen – und einem sanften weißen. Ihre Pfoten bewegen sich im Takt ihrer Bewegungen – den Hügel Felinaterras hinabtollend – einer energiegeladenen Bright folgend. Sie – Caroline weiß – da ist sie sich ganz sicher – sie wird zurück kehren – in dieses Land geboren aus den Träumen der Katzen – geschenkt vom Mondlicht – geboren von den Sternen – oder sie ist sich nicht sicher – war es anders herum? Egal – wie auch immer – sie wird zurück kehren.

 

An einem anderen Ort zu einer anderen Zeit wundert sich eine andere Frau – warum ihr weißer Kater mit dem schwarzen Schwanz nur des Nachts in den Schnee will und tagsüber nicht. Irgendwie – so denkt sie – scheint er nachts raus zu wollen – weil er dann die Kälte nicht sieht?

 

Veröffentlicht in Sammlung Kurzgeschichten

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