das gerettete Osterfest - oder der Frühling kommt

Veröffentlicht auf von Bright

Der Gestreifte liegt auf der Sofalehne. Den Kopf müde auf seinen Pfoten abgelegt. Der Blick in das weiße Schneegestöber draußen gerichtet während der Kamin die Wärme in seine Richtung bollert. Zum Glück, denkt er, muss ich da nicht raus wenn ich nicht will. Er seufzt schwer, und, so gehen seine Überlegungen weiter, warum sollte ich da raus wollen? Ein Zuhause zu haben, da ist er sich nun vollkommen sicher, ist etwas Wunderschönes. Sanft fallen seine Augen weiter zu – der Schlaf umarmt ihn – zieht ihn in seine Träume.

 

Seymour wiederum – auch er riskiert einen Blick nach draußen – erklärt dann seinem Frauchen – nein – ich gehe da nicht raus – spanische Kater sind Wärme gewohnt. Worte – derer er gleich Taten folgen lässt – und sich auf seinen Kamin in sein Kuschelbett verzieht. Dort finden wir ihn – suchten wir ihn – die Augen im Schlaf geöffnet – die Wärme des Kamins genießend. 

 

Die Dritte im Bunde nun – Missus Bright – findet gleichfalls – Schnee ist eine überbewertete Angelegenheit – zudem kalt und nass. Auch sie muss da nicht raus – aber – im Haus ist es so langweilig – draußen piepen die Vögel. Wann – faucht sie ihr Frauchen an – kommt der Frühling? So kommt ihr Frauchen in den Genuss einer ungenießbaren Bright. Warum – stellt sich Frauchen die Frage – kann diese Katze sich nicht dem Schlaf der Kater anschließen?

 

Frauchen mit ihrer Tasse Kaffee beschäftigt – die gepanzerte Butter schon abgeräumt – fällt nun die ehrenvolle Aufgabe zu – sich mit dieser unzufriedenen unausgelasteten Katze zu beschäftigen. Sonst – droht ihr eine Graumaus – werde ich mich selbst beschäftigen. Frauchen graut es – weiß sie doch – was passiert – setzt Bright ihre Worte in Taten um. Kaffeetassen werden umgeschmissen, Tischdecken zerfetzt und all das Zeugs, was Frauchen nicht brauchen kann. Daher wehret den Anfängen – Frauchen packt eine schimpfende Katze – öffnet das Fenster in die Kälte – erklärt der Graumaus – stell Dich nicht so an – Du hast ein Fell – daher – geh raus spielen – ich möchte in Ruhe meinen Kaffee trinken. Das Fenster schließt sich – Bright draußen – die Pfoten im kalten nassen Weiß versinkend – die Vögel sind vergessen. 

 

So beginnt nun dieser Ostertag. Der Tag als Symbol des Frühlings – der Wiedergeburt schlechthin. Kalt, nebelig, grau, die Welt im Schnee versinkend. Nur die Welt im Haus strahlt etwas Behaglichkeit aus – wohlgemerkt – winterliche Behaglichkeit. Der Holzfußboden knarrt – die Holzscheite im Kamin knistern. Das einzige frühlingshafte Grün in dieser Welt findet sich auf dem Tisch wieder – ein Strauß Frühlingsblumen. Blumen – die verzweifelt versuchen – Vorboten des Frühlings darzustellen. Leben, Farbe nach diesem grauen, kalten Winter, der einfach nicht weichen möchte. 

 

Zwischenzeitlich fand auch Bright ihren Weg zurück in die warme Behaglichkeit ihres Zuhauses. Ihre Pfoten kalt und nass. Frustriert – keiner der Vögel wollte sich fangen lassen. Keine Maus sichtbar. Von oben – der Himmel grau – Schnee auf sie fallend. Nun liegt sich auf ihrer Hängematte über dem Kamin. Gleich den zwei Katern schließt sie ihre Augen – entflieht so der grauen Welt um sich herum, während Frauchen sich zum Ausgleich der Kälte draußen ihre dritte Tasse Kaffee gönnt. Unbeachtet von den Katzen – ungestört. 

 

Es ist ein ruhiges Bild. Katzen schlafend, die Wärme aus dem Kamin genießend. Hin und wieder ein Schnaufen im Schlaf. Pfoten bewegen sich über die Pfade der Traumlandschaft. Der Duft nach frisch aufgebrühtem Kaffee liegt in der Luft. Untermalt vom unverkennbaren Geruch des Kamins, des verbrennenden Holzes. Draußen das Heulen des Windes – gedämpft vom Knistern des Feuers. Wäre es ein paar Monate früher – es wäre perfekt. Frauchen seufzt – nimmt noch einen Schluck des heißen Gebräus – und so muss es sein – anders ist es nicht erklärbar – dass ihr der Rest der Geschichte entgeht. Abgelenkt von der Handlung des Kaffeetrinkens – ihre Sicht vom Dampf aus der Tasse vernebelt – ihre Konzentration auf den Schluck gerichtet – hört sie es nicht – der sich verlangsamende Herzschlag der sie umgebenden Welt. Ihre Atmung verlangsamt sich – ihre Bewegungen frieren ein. Eine Sekunde wird zu Stunden. Die Zeit zum Zerreißen gedehnt. 

 

Nein – nicht die ganze Welt gefriert in der Zeit. Drei Lebewesen in diesem Raum sind ausgenommen. Wachen auf – sehen ihren Menschen – bewegungslos. Selbst der Dampf aus der Kaffeetasse aufsteigend – regungslos. Die Welt draußen grau – undurchdringlich. Das Feuer nun keine Wärme mehr spendend. Die Flammen still. Schweigend starren sie sich gegenseitig an. Was – Bright nun als erste – ist nun los? Seymour – seine Augen voller Angst – duckt sich weiter in sein Körbchen. Ich – der Gestreifte nun – hätte es mir ja denken können. Was denken? – fragt Bright. Wenn solche Gelegenheit mal kommt hat die Frau auch nichts mehr da stehen – was Kater fressen kann. Er seufzt theatralisch. Bevor das Thema – verpasste Gelegenheiten – oder wieso steht heute nichts Fressbares auf dem Tisch – vertieft werden kann – erscheint mitten im Wohnzimmer ein Strahlen. Bright - die Expertin für verborgene Türen – Pforten in andere Dimensionen – erkennt es sofort als das was es ist – eine neue Welt. 

 

Nun hocken sie nebeneinander – unsere drei Helden. Seymour mit ängstlichen blauen Augen im weißen Gesichtchen, das Streifentier ungeduldig – was ihm eine neue Welt an fressbarem bieten kann, Bright sicher – diese neue Welt – und hinter diesem Strahlen muss es eine neue Welt geben – muss erobert werden. Das Strahlen verblasst – nun sichtbar – Bright ist entzückt – hatte sie doch recht behalten – eine Landschaft – grüne Wiesen – strahlender Sonnenschein – und weit hinten ein einsames Gebäude. Ein kleiner Weg führt durch das üppige Grün. Der Duft nach frischen Kräutern dringt in das Wohnzimmer. Ein rosa Näschen zuckt – riecht ihr das auch? Fragt er. Was? Bright wendet sich ihm zu. Das riecht auch nach dem was nicht sagen wollte ob es fressbar ist. Nun schnuppert auch Bright – hält ihre Neugiersnase in die fremde Luft der anderen Welt – ja – gibt sie widerstrebend dem weißen sanften Riesen recht – das hat definitiv Ähnlichkeit mit dem Geruch des Osterhasen. Wie – nun auch das Streifentier – der Osterhase? Riechst Du das denn nicht? Bright schaut den Gestreiften erstaunt an. Ein genussvoller Nießer dürfte als Antwort genügen – zumindest ist ein gestreifter Kopf dieser Meinung. Schnupfen – erklärt er aber ausführlicher. Dort – Seymour nun – riecht es nach dem der nicht sagen wollte ob er fressbar ist oder nicht. Der da – den wir mitnehmen wollten – der aber nicht mitkam. Nun – der Groschen beim Gestreiften fällt – Du meinst den Osterhasen? Bright verdreht die Augen – Schnellmerker. 

 

Somit ist klar – kein Zögern mehr – sie müssen in diese Welt. Es kann nicht sein – es ist undenkbar – dass er – den sie in ihrer Welt der Katzen – Felinaterra genannt – fanden – es schaffte sich aus ihren Pfoten zu befreien. Sie – da sind sie sich einig – müssen seiner wieder habhaft werden. Katzen – die ihre Beute verlieren? Undenkbar. So beschreiten sie den geheimen Weg – gelangen so dorthin – wo sie nie sein dürften – auf den geheimen Weg der Osterhasen. Dem Weg – der es den Osterhasen erlaubt – an Ostern in jeden Garten der Kinder – die Süßigkeiten zu verstecken – dies genau an diesem einen Tag. Einem Ort – der gleich der geheimen Welt der Katzen außerhalb von Zeit und Raum liegt. Ein Schritt und ihre Suche beginnt nach ihm – der ihnen entwischen konnte – dem Osterhasen – oder genauer gesagt – dieser eine Osterhase. 

 

Gleich Felinaterra ist die Luft würzig – sauber – frisch. Die Sonne scheint – erwärmt die Luft. Der Wind streicht sanft durch die Bäume. Am Wegrand leuchten die Blumen. Schmetterlinge – sehr zu Seymours Freude – tanzen zu tausenden über die Wiese. Voller Freude springt er in einen Pulk aus Schmetterlingen – versucht ihrer habhaft zu werden – während sie in alle Richtungen davon fliegen – ein Teppich aus bunten Flügeln. Freundschaftlich verbunden wandern die drei nun den Weg entlang. Hügel hoch und runter – dem einsamen Haus entgegen. Die Stille und die Wärme sie umgebend genießend. Dann – Bright bleibt stehen – erstarrt mitten in der Bewegung – ihre zwei Begleiter bemerken dies erst als sie ein paar Meter weitergelaufen sind. Was – das Streifentier dreht sich ungeduldig um – ist los? Riechst Du das denn nicht? Bright nun vergessend – er kann nicht recht riechen – seine Nase läuft und tropft doch. Dafür zuckt nun das rosa Näschen des weißen Riesen wieder – der da der nicht sagen wollte ob er fressbar ist kommt! Seine Stimme voller Vorfreude. Wir sollten – die Stimme des Gestreiften nun wieder knarzig – uns verstecken und ihm so eine Freude bereiten. Eine Idee die einstimmig angenommen wird – verbergen sich die drei Katzen doch sogleich hinter einem Gebüsch und tun das – was Katzen – sind sie auf der Jagd am Besten können – lauern. 

 

Es kann kein Zufall sein, dass sie gerade ihn hier wieder treffen. Der Osterhase – der ihnen vor einem Jahr an Ostern entwischen konnte. Eben dieser Osterhase – der voller jungendlichen Übermutes und wir können es Dummheit nennen – in die geheime Welt der Katzen – Felinaterra – gelangte. Nennen wir es Schicksal – Vorbestimmung – dass es ihn damals nach Felinaterra verschlug – und heute – auf den Tag genau – ein Jahr später diese Katzen auf den geheimen Weg der Osterhasen. Trotzdem können wir uns sicher sein – wie wir es auch nennen – er wird – gleich der ersten Begegnung vor einem Jahr – nicht erfreut sein – auf diese drei zu stoßen. Eher noch bestützt – seine Befürchtung vor einem Jahr – Katzen könnten auf den geheimen Weg der Osterhasen gestoßen sein – nun bewahrheitet zu sehen. 

 

Die Sekunden bis zum erneuten Zusammentreffen dieser vier vergeht. Der Osterhase eilt den Weg hinab. Am Busch angekommen irritiert ihn kurz der Geruch – ein Geruch den er aus dem Gedächtnis gestrichen hat. Dann – das Gebüsch teilt sich – vor ihm nun ein großer Kater – blaue Augen freundlich auf ihn gerichtet – die Frage stellend – hallo bist Du heute fressbar? Von hinten – unser Osterhase bleibt wie vom Donner gerührt stehen – hört er – natürlich Seymour – nur weil ein Jahr vergangen ist – ist er heute noch genauso fressbar wie damals. Rechts neben ihm aus dem Gebüsch hört er nur ein Schmatzen. Ein Geräusch welches das Bild eines gestreiften Katers in seinem Kopf entstehen lässt. Wer hinter ihm steht weiß er – es muss eine schimmelfarbene Katze sein – mit grünen intelligenten Augen. 

 

Voller Grauen – ohne Hoffnung – bricht er zusammen – unser Osterhase. Legt sich auf den Weg – wenn ihr – schluchzt er – es schnell macht bin ich euch dankbar. Es ist – seine Stimme bricht – eh alles verloren. Der Osterhasenweg – Ostern – der Frühling – die Welt. Verständnislos starren ihn die drei Katzen an. Wie – die glockenhelle Stimme – an die er sich noch so gut erinnert – alles verloren? Bevor er sich Bright zuwenden kann – erklärt ihm der weiße Kater vor ihm nun freundlich – wir wollen doch nur wissen – ob Du fressbar bist. Der nun sichtbare gestreifte sabbert bei diesen Worten voller Gier. Zumindest interpretiert unser Osterhase das Getropfe als solches. An einen Schnupfen und dessen Folgen denkt er nicht. So etwas kommt ihm in Verbindung mit Katzen nicht in den Sinn. Wie – die glockenhelle Stimme der schimmelfarbenen Katze nun wieder – alles verloren? Sie sind hier. Der Osterhase jammert – weint. Wer ist hier? Bright nun langsam ungeduldig werdend. Ist sie es doch nicht gewohnt ständig nach zu fragen. Die Wintertrolle. Der Osterhase flüstert es voller Grauen. Wintertrolle? Die Stimme knarzig. Was soll das sein? Wintertrolle? Gelbe Augen bohren sich unbarmherzig in die des Osterhasen. Wintertrolle gehören zu Väterchen Frost. Der Osterhase versucht zu erklären. Wie auch die Frühlingsfeen und die Sommerelfen kommen auch sie nur ein paar Monate im Jahr in die Welt der Menschen. Den Rest der Zeit leben sie in ihrer Welt. Bright hört nun aufmerksam zu – neue Welten? Als der Osterhase nun wieder schweigt – fordert sie ihn nun mit einem Pfotenhieb zum weiter erzählen auf. 

 

Nun ja – der Osterhase schluckt schwer – die Wintertrolle haben nun beschlossen – das ihnen diese kurze Zeit nicht reicht. Sie möchten das ganze Jahr die Macht über das Land der Menschen haben. Und was geht uns das an? Die Stimme wieder knarzig. Jetzt – wo die Frage nach der Fressbarkeit seiner Person nicht mehr im Fokus der Aufmerksamkeit dieser drei Räuber liegt – fasst der Osterhase etwas Mut. Was – er faucht den gestreiften Kater vor sich wütend an – es euch angeht? Vielleicht dass es – sollten die Wintertrolle gewinnen – nie wieder Frühling – Sommer – oder Herbst wird. Das ganze Jahr hindurch wird es schneien – kalt sein – keine Sonne – nichts. Ich bin – kommt es nun weinerlich – ein spanischer Kater und brauche die Wärme. Seymour’s blaue Augen nun voller Traurigkeit. Zu unserer Verwunderung konnte er der Unterhaltung folgen und diese auch verstehen. In der Welt der Menschen wird es – fährt der Osterhase fort – immer und ewig Winter sein. Das ist es was euch angeht. Und glaubt nur nicht – der Osterhase weiter erklärend – ihr könntet nach Felinaterra ausweichen – Felinaterra wird gleich dem Osterhasenweg verloren sein. Die Welt der Menschen ist die Stammwelt von der diese unsere Welten abzweigen. Ändert sich die Welt der Menschen in eine Winterlandschaft wird dies auch Auswirkungen auf die unsrigen haben. Erschöpft schließt unser Hase die Augen. Er weiß es – alles ist verloren. Die Welt der Menschen, die Welt der Hasen, wie auch die Welt der Katzen. Alles wird bald begraben sein unter weißem Schnee, erstarrt in ewigem Frost, verborgen hinter einer grauen Nebelwand. 

 

Bright’s Augen verengen sich. Sollten je Sanftheit und Freundlichkeit in diesen Augen zu finden gewesen sein, nun sind sie verschwunden. Streng schaut sie drein – diese Graumaus. Ich – sie richtet ihre grünen Augen auf den Osterhasen – rieche es – irgendetwas stimmt hier nicht. Ihr Kopf kommt dem seinen sehr nahe – so nahe – dass er ihre Reißzähne sehen kann. Was hast Du angestellt? Ich – sie nimmt einen tiefen Atemzug – rieche Schuldbewusstsein. Und – blafft sie ihn unverhofft an – komm nur nicht auf die Idee das abstreiten zu wollen. Wie mein Frauchen komischerweise immer weiß wann ich was angestellt habe – kann ich riechen dass Dir die Schuld aus jeder Pore deines flohzerfressenen Fells dringt. Aus dem Maul des Gestreiften dringt ein Geräusch welches einem Gelächter gleich kommt. Der weiße Riese starrt ihn aus unschuldigen blauen Augen an. Eines ist trotzdem gewiss – sie warten auf eine Antwort. 

 

Nun – er duckst um die Antwort herum – äh. Äh? Äfft es glockenhell. Bedenke – knarrt es – Du bist fressbar. Der Gestreifte untermalt die Worte mit Kaubewegungen. Der weiße Riese schweigt. Äh – wie soll ich es sagen? Mit Worten? Die glockenhelle Stimme nun voller Zynismus. Nachdem – der Osterhase zögert – ich letztes Jahr nach Felinaterra geriet wollte ich dann doch wissen – wohin mich die anderen Wege führen könnten. Die alte Häsin meinte zwar – Felinaterra sei noch nett im Gegensatz zu den anderen Welten – aber ich dachte mir – es gäbe sicherlich auch nettere als Felinaterra. Er unterbricht – starrt in der nun entstehenden Pause in drei Katzenaugenpaaren. Gelandet bin ich dann an einem Portal zu einer eisigen Welt. Dort gab es nur Schnee, Nebel, Kälte und Stille. Ich bin – versichert er nun – nicht in diese Welt gegangen. Habe die Pforte nie durchschritten. Bin sofort umgekehrt auf den Osterhasenweg. 

 

Und wieso – Bright beugt sich ihm wieder zu – hast Du dann ein so schlechtes Gewissen? Dem Osterhasen wird unbehaglich zumute. Wahrscheinlich habe ich den Wesen dieser Welt den Weg in meine Welt gewiesen. Die Pforte zum Osterhasenweg nicht richtig verschlossen? Den Wintertrollen ist nur der Weg in die Welt der Menschen geöffnet. Nun da ich die Pforte offen gelassen habe – konnten sie hier her kommen. Warum – Bright versteht nicht recht wohin das ganze führen soll – sollte dies Auswirkungen auf die Welt der Menschen und Felinaterra haben? Ich meine – wie Du Dich aufführst scheinen die Trolle hier auf dem Osterhasenweg zu sein – und nicht in der Welt der Menschen. Wo liegt als das Problem – ich meine – konkretisiert sie nun – unser Problem. 

 

Der Hase wird kleiner. Seine Stimme verliert sich in seinem schlechten Gewissen. Ostern ist der Vorbote des Frühlings. Zwar kommen schon Wochen zuvor die ersten Anzeichen des kommenden Frühlings die die Frühlingsfeen verteilen können – aber richtig Frühling wird erst – wenn wir die Saat des Frühlings mit unseren Ostereiern in der Welt der Menschen verteilen. Ostern ist das Fest der Auferstehung und der Wiedergeburt. Das gilt nicht nur für die christliche Lehre – nein auch für uns – die Lebewesen der Natur. Ah – Bright versteht nun – verhindern die Trolle nun dass ihr die Ostereier im Land der Menschen verteilt – so verhindern sie auch die Wiedergeburt der Natur? Der Osterhase nickt still. Das also – die knarzige Stimme nun – ist passiert. Darum also schneit es immer noch? Ist es nebelig und frostig? Kein Sonnenstrahl am Himmel? Der Osterhase ein Bild des reinen Schuldbewusstseins ist Antwort genug. 

 

Was können – was müssen wir tun? Die Energie des Gestreiften sonst auf das Auffinden von Fressbarem gerichtet – nun auf diese Frage fokussiert. Ich glaube – Bright wendet sich ihrem Begleiter zu – wir müssen die Trolle bekämpfen und in ihre Welt zurück drängen. Kann man die – Seymour nun – fressen? Eine Frage die eloquent überhört wird. Wo befinden sich die Trolle? Die Frage von Bright an den Osterhasen gerichtet – welcher zur Antwort seinen Kopf Richtung des in der Ferne sichtbaren Hauses wendet. Sie fielen gestern Morgen ein als wir unsere Kiepen mit den Süßigkeiten füllten und unsere neuen Osterhasenanwärter schulen wollten. Sie halten sämtliche Osterhasen im Haus gefangen. Und Du? Die knarzige Stimme. Ich war auf der Suche nach der Meinen – die Häsin die ich letztes Jahr hier sah und verlor. Da ich sie im Haus nicht fand – suchte ich draußen. So entkam ich der Festnahme. 

 

Die Marschrichtung dürfte damit klar sein. Bright schaut in Richtung Haus. Seid ihr bereit für den Kampf gegen die Trolle? Ihrer Stimme schwingt etwas Vorfreude bei. Endlich eine gute Jagd wo die Trolle mit ihrem ewigen Winter verhindern dass ich Vögel und Mäuse jagen kann. Sie gluckst etwas in sich hinein. Dem Gestreiften läuft der Sabber aus dem Maul – Seymour sieht man an – für ihn scheint dies nicht mehr zu sein – wie ein Sprung in einen Pulk aus Schmetterlingen – also der reinste Spaß. Nur der Hase – ihm scheint die Aussicht auf einen Kampf nicht gerade zu behagen. Aber Katzen auf dem Osterhasenweg? Und dazu noch auf dem Weg diesen zu retten? Allein? Ohne Osterhasen? Nein – er überlegt – dass kann nicht sein. So springt er über den riesengroßen Schatten seiner Angst – und schließt sich unseren Helden an. 

 

In geschlossener Formation ziehen sie daher. In der Front drei Katzen – dahinter – sich etwas verbergend – ein Hase. Je näher sie dem Haus kommen – desto kälter wird es. Das grüne Gras wird winterlich grau. Die bunten Blumen tot. Die Luft stahl- statt himmelblau. Die Sonnenstrahlen schwächer werdend. Nebel zieht auf – verdichtet sich zu einer Wand aus Grau. Um sie herum der typische Geruch nach heranziehendem Schnee. Die Welt eingehüllt in Schweigen. 

 

Dem Nebel sei Dank – gelangen die vier Kämpfer unbemerkt zum Haus. Die Katzen auf leisen Pfoten – der Hase geräuschlos. Trotz der sie nun umgebenden Dämmerung sehen die Katzen dank ihrer an die Dunkelheit angepassten Augen sehr gut. Der Hase muss ihnen blind vertrauen. Etwas was ihm schwer fällt – Katzen – da kann ihm keiner was anderes erzählen – sind die Feinde der Hasen. Der Unterhaltung der Katzen kann er nun nicht mehr folgen – sprechen sie nun mit jeder Schnurbaartspitze – mit jedem Wink des Schwanzes – wortlos – trotzdem effektiv. Nicht hörbar für die Besetzter dieser Welt. 

 

So erkunden sie das Terrain – finden heraus – die Trolle müssen sich sicher sein dass keiner von außen kommen und eindringen kann. Stellten sie draußen vor dem Haus keine Wachen auf. Fühlten sich sicher – geschützt durch ihr Wesen – dem Winter – der Kälte – dem Nebel. Für die Hasen hätte es gereicht – Katzen aber sind andere Gegner. Gegner – die über Kälte, Nebel und Schnee stehen. Gegner – die man nicht unterschätzen darf. 

 

Nachdem sie sicher sind – draußen ist keiner – entern die drei Katzen das Haus – den Hasen im Schlepptau. Auch im Haus die Anzeichen des Winters. Raureif an den Wänden. Eiskristalle an den Fenstern. Der Boden kalt – mit Schnee bedeckt. Wortlos deutet Bright dem Hasen an – er möge die Führung übernehmen – kennt er sich hier doch aus. Weiß er doch – wo die Trolle die restlichen Hasen gefangen halten. Der Hase geht vor – sucht sich in dieser Welt aus Schnee und Nebel seinen Weg zum Schulungsraum der Osterhasen. Dem altehrwürdigen Raum mit den vom Alter gebeizten Schulpulten – den dunklen Holzwänden. Ein paar Biegungen – einen langen Flur entlang – und sie sind da – dort – wo der Geruch nach den Trollen übermächtig wird. 

 

Ein Knurren entfährt der gestreiften Kehle. Dieser Geruch erinnert ihn entfernt an etwas was er hasst wie die Pest. Etwas was er mehr hasst als den Tierarzt. Mehr als Spritzen. HUNDE! Dieses Wort knurrt er – voller Hass. Sein Schwanz nun aufgeplustert – seine Rückenhaare aufgestellt. Die Krallen ausgefahren – nimmt er den Geruch auf – Schnupfen hin oder her. Diesen Geruch kennt er – hasst er – verabscheut er. Bevor er unbesonnen handeln kann stellt sich Bright zwischen ihn und der Tür – wir müssen uns – erklärt sie ihm nun ruhig – einen Überblick verschaffen bevor wir handeln. Wir sind Katzen und unser Wesen ist das Lauern. Eine Wahrheit in den Worten dieser schimmelfarbenen Katze – der er sich trotz seinem Hass nicht verschließen kann. 

 

Drei Katzenköpfe lugen um die Ecke – geduckt – langsam – so dass sie unbemerkt von den Trollen bleiben. Der Gestreifte revidiert seinen ersten Eindruck – nein – dass hier sind keine Hunde – sie ähneln denen aber entfernt. Daher – so sinniert er – kommt ihm der Geruch auch leicht bekannt vor. Trotzdem – diese Dinger da ähneln den Tieren die er nicht mag. Diesen Tieren die Menschen auf ihn hetzten – mit den Worten – fasst ihn – diesen dreckigen Kater. Zwar kleiner als Hunde – aber ähnlich genug um seinen Hass auf die Trolle noch weiter anzufachen. Mit Mühe und Not unterdrückt er das Knurren und Fauchen welches seiner Kehle entweichen will. 

 

Das – Bright nun ungläubig – sind die gefährlichen Trolle? Die sind ja winzig. Der Blick um die Ecke zeigte ihr auch – obwohl krallenbewehrt – mit langen Beißern – sie – diese Trolle sind kleiner als sie – eine 3,5 kg schwere Katze. Das da – die freundliche Stimme des weißen mischt sich nun ein – riecht als ob es fressbar wäre. Für euch – zischt der Osterhase nun wütend – sind die vielleicht nicht gefährlich. Was aber – blafft er weiter – nun unvorsichtig werdend in seiner Wut – sollen wir Hasen gegen die ausrichten? Die da – Seymour nun wieder – riechen richtig lecker. Habe – fährt er fort – zwar noch nie einen davon gegessen- wie – er wendet sich dem Hasen zu – Dich auch nicht – ABER – die riechen lecker – genau wie Du Hase. Seymour lächelt den Osterhasen freundlich an. 

 

Als ob es sich um einen Pulk aus Schmetterlingen handelte – Seymour richtet sich nun zu seiner vollen Größe von 6,5 kg auf – spannt die Hinterbeine und springt in das Zimmer. Hallo – lächelt er nun freundlich in die Runde – seid ihr – fragt er sie – fressbar. Ihr – so fährt er fort – riecht zumindest so – als wäret ihr lecker. Etwas wie euch – er freut sich – habe ich zwar noch nie gefressen – da bin ich mir sicher – aber das kann man ja ändern. Freundlichkeit wird groß geschrieben bei diesem weißen Kater – auch fressbarem gegenüber. Bright und dem Streifentier bleibt nun nichts anderes übrig als ihre Deckung zu verlassen. Bright eher vorsichtig – das Streifentier voller Hass getrieben – schreiten sie hoheitsvoll ins Zimmer. Geduckt folgt der Hase. Immer Schutz suchend hinter einer der 2 Katzen. 

 

Nun denn – Seymour immer noch freundlich – seid ihr nun fressbar oder nicht? Eisige Augen starren ihn an – verwundert – belustigt – wie es jemand wagen kann – in ihre Mitte zu schreiten. Wissen sie es doch – sie sind die Trolle des Winters. Eisig – kalt – unnachgiebig. Du – die Stimme frostgebeutelt – fragst ob wir fressbar sind? Der größte der Trolle wendet sich Seymour zu. Ja – lächelt dieser – bist Du das? Die Frage – eine Eisschicht begleitet diese Worte – sollte eher lauten – wie schmeckt eine Kreatur wie Du? Ich? Seymour wirkt ehrlich überrascht. Er der Jäger der Jäger – der Schrecken sämtlicher Schmetterlinge – wird von einer Kreatur kleiner als er selbst nach der Fressbarkeit gefragt. Wir – knurrt es nun – sind zu dritt. Viert – die Stimme kleinlaut – fast nicht zu hören – verborgen hinter den zwei Katzen. Gut – immer noch knurrend – fauchend – zu viert. Sechs Paar eisiger Augen wenden sich nun dem Gestreiften zu. Nun ja – glockenhell das Stimmchen – wir sind auch größer als ihr. Äh – eher – drei von uns sind größer als ihr. Dafür – eisig die Entgegnung – sind wir sechs – also in der Überzahl. WAS bedeutet das für HUNDE? Hasserfüllt die knarzige Stimme. Hunde? Seymour nun – kann man die fressen? Seymour – Bright wendet sich ihrem großen Begleiter zu – dass dort sind keine Hunde. Das Streifentier hasst nur Hunde. Wieso kommt der denn auf Hunde wenn das keine Hunde sind. Seymour ist verwirrt. Wieder einmal. Weil die Ähnlichkeit mit Hunden aufweisen – jedenfalls genug Ähnlichkeit um das Streifentier an die zu erinnern. Seymour’s Augen zeigen – er versteht nicht – wie üblich. Seymour – Bright versucht es nochmals – das Streifentier hasst Hunde. Ja! Soweit kann Seymour folgen. Kann es sogar verstehen – war er doch anwesend – als die Nachbarn ihren Hund auf den Kater gehetzt hatten. So einen kleinen Pinscher – kläffend – nervend. Seymour kennt ihn – den Hund – auch vom Zaun. Hunde – erklärt Seymour nun – sind doch diese fellummantelten kläffenden Dinger auf vier Pfoten? Nun da das geklärt ist wendet er sich den Trollen zu – kläfft ihr auch – fragt er sie. Seymour! – Bright wieder – versucht die Aufmerksamkeit des weißen Katers auf sich zu ziehen. Als sie sicher sein kann – ihre Worte dringen an seinen Verstand – erklärt sie weiter – diese Kreaturen hier riechen etwas wie Hunde. Spürst Du das nicht? Seymour schnuppert. Riechen – merkt er an – als seien sie fressbar. Riechen – meint er weiter – als seien sie lecker. So lecker wie Osterhasen. Eine Aussage die einen Tumult unter den Gefangenen auslöst. Bright verdreht die Augen. Sie gibt es nun auf – diesem weißen Kater irgendetwas erklären zu wollen. 

 

Also – eisig – was denkt ihr – hier einfach reinzuschneien – ein Lachen einem Gletscher gleich unterstreicht diese Worte – und uns in unseren Geschäften zu stören? Hunde – es geifert vor Hass – haben sich an einer unaussprechlichen Stelle zu lecken! Schnurbarthaare zeugen von Aggressivität, der Schwanz eine Bürste, Nackenhaare ein Kamm. Wenn einer Osterhasen fängt und gefangen hält – dann – das Fauchen steigert sich – sind wir es – die Katzen und nicht räudige HUNDE! Hunde – blafft es weiter in einer Tour – haben bei dem Menschen zu hocken und die anzubeten. HUNDE dürften – wenn es hoch kommt – den Weg küssen – den wir Katzen beschreiten. HUNDE VERPISSEN SICH SOFORT! 

 

Waren die Trolle schon etwas aus dem Konzept gebracht worden eingedenk der ersten Diskussion ob sie Hunde sind oder nicht – dieser Ausbruch reinster Hass gegen Hunde und nun auf sie projiziert – wirft ihr Konzept nun komplett aus der Bahn. Einfach eindringen in die Welt der Hasen, diese festsetzen, verhindern, dass Ostereier verteilt werden und somit der Samen des Frühlings in die Stammwelt gebracht wird. Somit dem Frühling und Sommer die Grundlage entziehen – so war das Konzept dieser Kreaturen des Winters – sollte ihnen die Vorherrschaft der Jahreszeiten bringen. Ihr Konzept basiert auf der Angst welche sie unter den Hasen verbreiten können. Auf Kreaturen wie Katzen – vor allem einem unbedarften sanften Riesen welcher immun gegen Angst zu sein scheint – einem hasserfüllten gestreiften – und einer intelligenten schimmelfarbenen waren und sind sie nicht eingestellt. So stehen sie sich gegenüber. Drei Katzen und ein Hase – was sie von ihm zu halten haben – da sind sich die Trolle nicht sicher. Aber auch er kommt in ihrem Konzept der Machtübernahme nicht vor. Osterhasen haben ängstlich zu sein. Sich tot zu stellen wenn ihnen Gefahr droht. Also so – wie der Pulk aus Hasen hinter ihnen. Eigentlich! 

 

Während die Diskussion über die Fressbarkeit von Trollen ob in Form von Hunden oder nicht zwischen den Katzen aufbrandete – die Trolle sich dieser Faszination nicht entziehen konnten – bemerkten die zig gefangenen Hasen ihren Artgenossen hinter den Katzen. Ein Hase der sich einem Kampf stellt? Der sich angesichts dieser Gefahr nicht tot stellt? Ein Hase der sich – verunsichert und kleinlaut zwar – zu Wort meldet – zum Kampf? Das gab es nicht. Und wenn es das geben kann – können sich Zeiten und Dinge ändern. Sie sich also gegen die Trolle zur Wehr setzen. Vor allem – wenn ihnen Verbündete wie die Katzen zur Seite stehen. Verbündete – die die Hasen zwar nicht verstehen. Deren Logik außerhalb jeglichen Verständnisses liegen – ABER – es ist ein Strohhalm der Hilfe – und intelligent wie sie es sind – ergreifen sie diesen. Langsam richtet sich das Heer der Hasen auf. Einer Welle gleich. Ein Tzunami an Gegenwehr. 

 

Ich glaube – das Stimmchen glockenhell – freundlich – ihr solltet eure Situation nochmals überdenken. Bright’s Blick geht an den Trollen vorbei – richtet sich auf die Hasenschaar. Ja – kleinlaut – mit Mut untermalt – wir sind nun drei Katzen und tausend von Hasen gegen euch sechs Trollen. Was – faucht es nun voller Hass – wollt ihr nun machen ihr HUNDE? 

 

Sich im Kreis drehend – Rücken an Rücken stehend – sehen sich die Trolle des Winters einer Heerschaft gegenüber. Hasen die sich wehren? Wie kann das sein? Der einzelne Hase verlässt die schützende Reihe der Katzen – wir – erklärt er laut – sind tausende – ihr nur zu sechst. Verlasst den Osterhasenweg. Eisig das Lächeln. Wie wollt ihr uns vertreiben? Solange ihr uns hier in Schach halten müsst könnt ihr eurer Aufgabe nicht nachkommen. Wir – ein Eissturm – haben gewonnen. Die Saat des Frühlings kann nicht aufgehen. Ostern versinkt in Schnee, Sturm und Frost. Das Lachen der sechs Wintertrolle brandet einem Blizzard gleich über die Katzen und Hasen hinweg. Nimmt ihnen sämtliche Hoffnung auf einen Sieg trotz Überlegenheit. Eine Schlacht gewonnen – die Eiswüste spricht – den Krieg trotzdem verloren. 

 

Die da – Seymour nun unbeeindruckt von allem – sind fressbar. Nehmen wir die mit nach Hause? Die da – fährt er fort – riechen richtig lecker. Die da – jammert er – will ich haben. Habe Hunger. Streit macht hungrig. Bevor Bright wieder das Wort ergreift spürt sie auf einmal die Pfote des Hasen auf ihrer Schulter. Pst – er raunt es ihr zu. Denk – er grinst bei diesen Worten – an unsere letzte Begegnung. Bright starrt den Hasen nun an – fühlt sich nun wie Seymour. Sie versteht nichts. Nun ist es an dem Hasen die Augen zu verdrehen. Was – fragt er Bright – passierte als ihr mich mitnehmen wolltet weil ich mich für fressbar gehalten hattet? In Bright’s Augen explodiert die Intelligenz – jeder auf den geheimen Wegen durch die Portale gelangt wieder dahin woher er ursprünglich kam. Ja – der Osterhase grinst noch stärker – daher habt ihr mich damals verloren. Bright erwidert nun das Grinsen – leckt dem Hasen zärtlich über die Ohren – das war ein großes Glück würde ich für heute meinen. Wie aber – flüstert sie – fragt sie – schaffen wir die Trolle zu den Wegen? Felinaterra? Der Hase stellt die Frage. Wie öffnet sich das Portal nach Felinaterra? Bright’s Grinsen wird größer – überzieht das ganze schimmelfarbene Gesichtchen mit den grünen Augen. Das Portal erscheint wenn wir es wollen – wo wir wollen. Oder wenn Seymour will – kann er einfach von einer Welt zur nächsten wechseln. Für unbedarfte, freundliche Lebewesen ist dies immer möglich. Dann – der Hase voller Überzeugung – weißt Du ja was ihr zu tun habt. 

 

Seymour? Der weiße Riese wendet sich nun Bright zu – habe – erklärt er dieser – Hunger. Will die da fressen. Riechen lecker – so als ob man sie fressen könnte. Zu ihm schreitend – die Trolle im Auge behaltend – die Stimme leise und sanft – Seymour – dann nimm die doch einfach nach Felinaterra. Ja? Seymour glaubt seinen Ohren nicht – kann ich das so einfach? Seymour – Bright wieder – ich denke auch Peteporte, Bluesky, Carolina, Sylvester, Amelia, Loki und all die anderen freuten sich über so einen leckeren Bissen. Man sieht es ihm an – dem weißen Kater – der Gedanke gefällt ihm. Je länger über diesen Vorschlag nachdenkt – desto größer wird das Strahlen der Sterne hinter ihm. Das Lied der Sterne – die Melodie des Universums. Ein paar Sekunden und das Portal umschließt sie – unsere Katzen und die Trolle. Im letzten Augenblick bemerken diese – irgendetwas geht gerade schief – mehr als schief – aber als sie sich wehren wollen – finden sie sich umschlossen vom Licht der Sterne – dem Portal der Katzen – auf einer Welt wieder – eisig – grau – kalt – still. Sturmgepeitscht. Schneeverhangen. Die Berge hinter einer Wand aus Nebel. In dieser Stille verhallt der Schrei der Niederlage. Die Trolle sind in ihrer Welt – einfach – weil jeder der die Portale durchschreitet immer nur dort landet – woher er aufbrach. Ausnahme dieses Mal die Katzen – brachte sie doch nicht das Portal der Katzen hierher – eher das Portal des Schicksals. 

 

In Felinaterra wiederum schaut sich ein freundlicher Kater um. Wo – fragt er traurig – sind die leckeren Hunde? Wollte die doch mit den anderen teilen. Habe Hunger. Komm – Bright nun zärtlich – gehen wir nach Hause – für heute haben wir genug an Abenteuer. Das Portal durchschreitend – beginnt für Frauchen die Zeit wieder – Stunden sind Stunden, Minuten Minuten und Sekunden vergehen auch in Sekunden. Der Kaffee dampft wie gewohnt. Das Feuer kinstert – spendet tröstliche Wärme zum Kalt draußen. ABER – ein Strahl – hell – warm – durchdringt das Grau. Trifft auf die Nase von Frauchen – kitzelt – regt die Nase zu einem Nieser an. Ein Sonnenstrahl! Ein Vorbote der Sonne. Dem schmerzlich vermissten gelben Ball am blauen Himmel. 

 

Kinder finden auch an diesem Osterfest ihre Ostereier im Schnee. Ostereier mit dem Samen des Frühlings. Hier und dort finden wir es nun – die Anzeichen des nahenden Frühlings. Blumen die mutig ihre Köpfe aus der froststarren Erde recken. Gepflegt und gehegt von den Feen des Frühlings. Durch das Grau des Himmels sticht das satte Gelb der Sonne. Schnee weicht der Wärme – schmilzt. Grauer Rasen macht einem satten grün platz. In der nach Winter und Schnee stinkenden Luft macht sich der duftende Geruch nach Frühling bereit. Bereit den Menschen die Hoffnung auf einen neuen Frühling nach einem harten – anscheinend nicht enden wollenden Winter zu schenken. 

 

Und unsere drei? Im warmen Sonnenlicht den Garten inspizierend finden sie gut versteckt – Trockenfutter für Bright und Seymour – Leckerliestangen – weich und zart für das Streifentier. Ein Zettel dran klebend – damit auch Du – als zahnloser Tiger noch kraftvoll zubeißen kannst. Hasen – entfährt es grollend dem Gestreiften – pass nur auf wenn ich Dich nochmals treffe – dann zeige ich Dir wer zahnlos ist.

 

Somit wünsche ich allen ein schönes Osterfest – der Frühling kommt gewiss. 

 

Veröffentlicht in Sammlung Kurzgeschichten

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post